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„Die Hexe schießt ins Kreuz: Verkrampfung der Rückenmuskulatur."

Dr. Tobias Weigl

Dr. Tobias Weigl

Hexenschuss: So entsteht der Lumbago – Vorbeugung und Behandlung

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1. Einleitung - Was ist ein Hexenschuss

Die meisten Erwachsenen (ca. jeder 5.) haben schon einmal einen Hexenschuss (bzw. Lumbago) erlebt. Unachtsame Bewegungen und falsches Heben schwerer Gegenstände lösen den Schmerz im unteren Rücken aus und bringen den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht. Starke Schmerzen und eine totale Verkrampfung der Muskulatur treten ein. Die sog. "Sperre im Kreuz" bzw. "die Hexe schießt ins Kreuz".

Im folgenden Video Beitrag erklärt der Arzt Dr. Tobias Weigl in verständlichen Worten den Hexenschuss. Meist ist kein Arztbesuch notwendig da die Erkrankung an sich harmlos ist. Aber man sollte den Hexenschuss verstehen - auch um sich keine falschen Sorgen zu machen. Genau darum geht es in diesem Video.

Den Hexenschuss, den man vor allem unter seinem volkstümlichen Namen kennt, bezeichnet man in der Medizin als Lumbago oder lokales Lumbalsyndrom. Er tritt in der Regel im Lendenwirbelbereich, also im unteren Rücken auf. Dabei handelt es sich um einen plötzlich eintretenden, stechenden Schmerz, der lange anhalten kann und starke Bewegungseinschränkungen nach sich zieht. Es tritt eine totale Verkrampfung der Rückenmuskulatur ein. Der Patient kann sich meist nicht mehr aufrichten sondern läuft stark nach vorne gekrümmt. Die sog. „Sperre“ im Kreuz.

Die Lendenwirbelsäule, auch Lumbalregion genannt, bildet die Basis des Rumpfes und besteht aus insgesamt fünf Wirbeln. Durch den aufrechten Gang ist dieser Abschnitt der Wirbelsäule besonders stark belastet und kann wiederkehrende oder chronische Kreuz- bzw. Rückenschmerzen erleiden. Im Gegensatz zu klassischen Kreuzschmerzen, die z.B. aus einer schlechten Haltung heraus entstehen und mit der Zeit stärker werden, handelt es sich beim Lumbago bzw. Hexenschuss um einen spontan auftretenden Schmerz. In den meisten Fällen wird dieser durch eine unbewusste Bewegung oder beim Heben eines schweren Gegenstands in einer ungewöhnlichen Oberkörperhaltung ausgelöst. Wie lange die Bewegungseinschränkung, die durch den Hexenschuss entsteht, anhält, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Es gehört zu den charakteristischen Eigenschaften des Lumbago, dass er nicht nur plötzlich auftritt, sondern der Schmerz auch ebenso plötzlich wieder verschwinden kann. 

Zu den Therapien, die bei einem Hexenschuss oder einem lokalen Lumbalsyndrom angewendet werden, zählen die Gabe von Schmerzmitteln sowie Bewegungstraining. Wir haben für Sie zusammengestellt, wie der Lumbago entsteht und welche Behandlungsmöglichkeiten eines Hexenschusses es gibt.

2. Ursachen des Hexenschusses

Weil die Lendenwirbelsäule bzw. Lumbalregion durch ihre Lage im unteren Rücken und die hohe Belastung sehr empfindlich ist, erleben die meisten Menschen früher oder später einen Hexenschuss. Schon kleine Fehlhaltungen des Rückens, mangelnde Bewegung und eine ungesunde Lebensweise können die Gefahr, einen Hexenschuss zu erleiden, noch verstärken. Abhängig davon, wie der Kreuzschmerz entsteht, gilt es jedoch zwischen einem allgemeinen lokalen Lumbalsyndrom und einem echten Hexenschuss zu unterscheiden. Während Rückenschmerzen häufig zunächst schleichend beginnen und dann chronisch wiederkehren, wird der Hexenschuss durch sein plötzliches Auftreten und Verschwinden gekennzeichnet.

Als medizinische Ursache eines Lumbagos, also eines Hexenschusses, nennt die Medizin eine ruckartige Verspannung der Muskeln, die im Zusammenhang mit ungeschickten Bewegungen sowie nach falscher bzw. zu hoher Belastung eintritt. Wer häufig krumm steht, viele Stunden am Tag sitzt oder bei ungesunder Rückenhaltung regelmäßig schwer hebt oder trägt, erhöht das Risiko eines Hexenschusses – durch fehlende Bewegung oder starke Belastung ist die Rückenmuskulatur unterentwickelt und kann der Bewegung, die den Hexenschuss auslöst, keine Muskelkraft entgegensetzen. 

Es gibt auch anatomische Risikofaktoren, also Dinge, die die Entstehung eines Hexenschusses begünstigen können. Dazu zählen:

  • Ausgeprägte Muskelverspannungen (häufigste Ursache)
  • die Blockade eines Wirbelkörpers
  • der Verschleiß von Wirbelgelenken
  • Bandscheibenveränderungen oder gar ein Bandscheibenvorfall im LWS-Bereich

In Verbindung mit der Muskelverspannung wird in Einzelfällen auch der aus dem Rückenmark kommende Ischiasnerv eingequetscht – dann spricht man nicht mehr von einem Hexenschuss, sondern dem sogenannten Ischiassyndrom. Wichtig aber: Ein Hexenschuss ist nicht das gleiche wie ein Bandscheibenvorfall. Das wird oft irrtümlicherweise verwechselt. Ein Bandscheibenvorfall (sog. Prolaps) kann die Ursache eines Hexenschusses sein, muss es aber nicht. Lumbago und Bandscheibenvorfall sind zwei völlig verschiedene Erkrankungen - die beide aber zu plötzlichen und heftigen Schmerzen im unteren Rücken bzw. im LWS Bereich führen.

Genau auf diesen klassischen Irrtum und noch ein paar weitere geht Dr. Tobias Weigl im folgenden Video Beitrag ein. Lohnt sich anzuschauen.

3. An diesen Symptomen erkennen Sie einen Hexenschuss

Üblicherweise tritt ein Hexenschuss ein, wenn man sich aus einer gebückten Haltung aufrichtet. Schon eine unachtsame oder unkonzentrierte Bewegung allein kann den Lumbago auslösen, verstärkt wird das Risiko, wenn zusätzlich ein schwerer Gegenstand gehoben wird oder andere Personen oder ein Haustier an der Bewegung beteiligt ist. In der Folge ist sowohl die aufrechte Haltung als auch Bewegung schmerzhaft. Die Verspannung der Rückenmuskulatur, die durch die Bewegungseinschränkung häufig noch verstärkt werden kann, sorgt dafür, dass Hexenschuss-Patienten Bewegung oftmals vermeiden, dadurch aber die schmerzhaften Symptome unwissend in die Länge ziehen. Man sollte niemals eine gewisse Bewegung vermeiden, denn letztlich war nie die „falsche“ Bewegung der Auslöser sondern diese war lediglich der letzte Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. 

Seltener ereignet sich eine hexenschussähnliche Verspannung im Brustwirbelbereich. In diesem Fall kann nicht nur die Bewegungsfähigkeit, sondern auch die Atmung eingeschränkt sein. 

Eine Studie in Arthritis Care and Research aus dem Jahr 2015 hat ergeben, dass die Bewegungsabläufe, die zu einem Hexenschuss führen, in einer Vielzahl der Fälle am Vormittag auftreten. Rund 40 Prozent der Lumbago-Ereignisse, die im Rahmen der Studie des George Institute for Global Health in Sydney untersucht wurden, traten in den Vormittagsstunden auf – über die Ursachen kann bislang nur spekuliert werden, allerdings vermutet man, dass müdigkeitsbedingte Unkonzentriertheit zu einem Hexenschuss beiträgt. 

Obwohl die ruckartige Beeinträchtigung der Wirbelsäule schmerzhaft ist, ist ein Hexenschuss in aller Regel harmlos und verschwindet häufig schon nach kurzer Zeit von selbst wieder. Einige Symptome jedoch weisen auf eine unter Umständen schwerwiegendere bzw. langfristig gefährliche Ursache hin. Dazu zählen Taubheitsgefühle im Rücken, Lähmungserscheinungen, Beeinträchtigungen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang sowie das Ausstrahlen der Schmerzen auf andere Körperbereiche, z.B. wenn der Ischiasnerv eingeengt ist. Man spricht hier vom Auftreten sog. neurologischer Ausfälle. Abhängig davon, wie lange die Symptome eines Hexenschusses anhalten und ob weitere Symptome wie die zuvor genannten mit dem Rückenschmerz einhergehen, empfehlen wir Ihnen, zeitnah Ihren Haus- oder Allgemeinarzt aufzusuchen, um schwerwiegende Ursachen ausschließen oder zielgerichtet behandeln zu können. Bei neurologischen Ausfällen (z.B. Lähmungserscheinungen, Blasen-, Mastdarmstörungen oder ähnliches) sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen, ggfs. auch eine Notfall-Ambulanz. Dies kann ein dringender Notfall sein.

4. Therapiemöglichkeiten bei einem Hexenschuss

Weil der Hexenschuss in den meisten Fällen so schnell wieder abklingen kann, wie er aufgetreten ist, wird eine medizinische Therapie in einer Vielzahl der Fälle nicht als notwendig erachtet. Die kurzzeitige Verspannung der Rückenmuskulatur geht mit der natürlichen Entspannung der Muskeln häufig wieder zurück, bevor überhaupt ein Arzt konsultiert werden kann. Halten die Schmerzen im Lendenwirbelbereich aber über mehrere Tage oder gar Wochen an, sollte in jedem Fall ein Mediziner aufgesucht werden, auch wenn die Schmerzen bis zum Arztbesuch tatsächlich abgeklungen sind. 

Um die Schmerzen erträglich zu machen und eine übermäßige Schonhaltung zu vermeiden (viele Experten sagen sogar, dass von Beginn an Ruhe und Schonhaltung vermieden werden sollten), können Schmerzmittel wie Paracetamol eingenommen werden. Die zusätzliche Einnahme von Diclofenac, das Schmerzen und Entzündungen hemmt, sowie eine manuelle Therapie bzw. Physiotherapie gehört ebenfalls zu den bekannten Therapiemethoden. Insbesondere die Durchführung von 2-3 einfachen Übungen zur Dehnung (!) der verkrampften Muskulatur sind sehr effektive und sofort durchführbare Maßnahmen. Tipps dazu finden sich im Internet.

Einer Studie aus dem Jahr 2007 zufolge ist jedoch weniger die Gabe von Schmerzmitteln oder manuelle Therapie als vielmehr die Rückkehr zu den normalen Bewegungen den Alltags der Schlüssel zum Erfolg nach einem akuten Hexenschuss: Viele Patienten nehmen bei akuten Rückenschmerzen automatisch eine Schonhaltung ein und vermeiden die Bewegung des Rückens, vor allem des betroffenen Lendenwirbelbereichs. Die Vermeidung der Bewegung erscheint zwar aus Patientensicht zur daraus resultierenden Vermeidung weiterer Kreuzschmerzen folgerichtig, trägt aber anstelle einer Verbesserung eher dazu bei, dass die Schmerzen chronische Formen annehmen können. Daher wird es als wichtig zur Vermeidung einer Chronifizierung sowie von Folgeschäden erachtet, dass die Patienten möglichst schnell wieder zu ihrem üblichen Tagesablauf übergehen und ihre ganz normalen Bewegungen ausführen. 

Schmerzmittel wie Paracetamol oder Diclofenac können ebenso wie eine manuelle Therapie die Heilung fördern und begünstigen. Darüber hinaus werden häufig auch Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR bzw. NSAID) verschrieben, um den Hexenschuss zu behandeln. 

5. Wie lässt sich ein Hexenschuss vermeiden?

Da der Lumbago in aller Regel plötzlich auftritt und durch kleinste Fehlhaltungen begünstigt werden kann, lässt er sich nicht zu hundert Prozent vermeiden. Allerdings kann man einem Hexenschuss durchaus vorbeugen. Regelmäßige Bewegung durch sanften Sport, die Unterbrechung längerer Phasen, in denen man sitzt, sowie die Vermeidung von Fehlhaltungen der Wirbelsäule sind ein wichtiger Indikator für einen gesunden Rücken. Häufig unterschätzt aber essentiell wichtig ist die Dehnung von Rumpfmuskulatur aber auch der Bauch-, Oberschenkel-, und Gesäßmuskulatur. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Bewegungen des Rückens mit Bedacht auszuführen und vor allem beim Heben schwerer Gegenstände oder dem Stützen anderer Personen auf eine gesunde Haltung zu achten. Daher wird empfohlen ein schnelles Aufstehen und abrupte Bewegungen zu vermeiden, denn diese können ebenfalls zu einem Blockieren der Wirbel im unteren Rücken oder zu einer Muskelverspannung führen.

Einen positiven Einfluss auf die Wirbelsäule und die Vorbeugung eines Hexenschusses kann zudem ein gesunder Lebensstil haben: Übergewicht, fehlende körperliche Bewegung, Rauchen und langes Sitzen sind ungesund für den Rücken und können ein lokales Lumbalsyndrom begünstigen. Darüber hinaus gelten auch Stress sowie Müdigkeit und Abgespanntheit zu den Risikofaktoren für einen Hexenschuss.

6. So gehen Sie im Akut-Fall mit einem Hexenschuss um

In diesem TV-Interview erklärt Dr. Tobias Weigl nicht nur Ursachen und Therapiemöglichkeiten rund um den Hexenschuss sondern zeigt v.a. zwei effiziente Übungen die Sie selbst direkt tun können, um einen Hexenschuss zu lösen.

In den meisten Fällen tritt ein Hexenschuss genau dann auf, wenn man ihn am wenigsten gebrauchen kann. In der Regel ist auch kein Mediziner in der Nähe. Und auch nachdem der erste, akut schmerzhafte Schub des Lumbago überstanden ist, hält der Kreuzschmerz häufig noch mehrere Tage an, bevor der Lendenwirbelbereich sich wieder vollständig erholt hat und die Schmerzen sich gänzlich zurückgebildet haben. Beim akuten Auftreten eines Hexenschusses können Sie den schlimmsten Schmerz jedoch mit einigen gezielten Methoden bekämpfen, bevor Sie einen Arzt aufsuchen. Dazu zählen neben den bereits erwähnten Schmerzmitteln:

  • Stufenlagerung: Wenn der Kreuzschmerz beim Eintreten des Hexenschusses zu stark ist, so dass Bewegung nicht möglich ist, lässt sich eine Schmerzlinderung bis zum Einsetzen der Schmerzmittelwirkung durch die sogenannte Stufenlagerung erzielen. Dafür legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden (idealerweise auf eine Decke, Matte oder einen Teppich) und lagern die Füße auf einem Stuhl hoch. Ein zusammengerolltes Handtuch oder ein Kissen im Nacken verstärkt den entspannenden Effekt auf den Rücken. 
  • Wärme: Wärme in Form eines Kirschkernkissens, einer Wärmflasche oder eines Wärmepflasters hilft der Rückenmuskulatur, sich zu entspannen. Verspannte Muskeln werden durch die Wärmezufuhr gelockert – auf diese Weise kann auch ohne Schmerzmittel eine Linderung des Hexenschusses erfolgen.
  • Bewegung und Dehnung: Solange die Schmerzen, die mit einem akuten Hexenschuss einhergehen, nicht überhand nehmen und Bewegung unmöglich machen, können Sie mit sanften Bewegungen und Dehnungen die Muskulatur lockern und den Genesungsprozess beschleunigen. Dazu gehören Spaziergänge, langsames Joggen sowie Dehnübungen für den Rücken, die die Muskeln lockern und die Durchblutung anregen.
    Den Hexenschuss lösen kann man also mit gezielten Dehnübungen.
  • Elektrostimulation: Eine gezielte Stimulation der Schmerzfasern kann den akuten Schmerz sozusagen „überlagern“ und dadurch lindern. Dabei ist es jedoch wichtig, dass die Schmerzfasern, die aufgrund der totalen Verkrampfung der Rückenmuskulatur „gereizt“ sind, gezielt stimuliert werden.

Einen Arztbesuch bei anhaltenden Schmerzen ersetzen diese Maßnahmen selbstverständlich nicht, doch sie können für eine erste Schmerzlinderung sorgen. Zum Arzt sollte man wenn man nach 3 Tagen trotz Therapie keine Verbesserung verspürt. V.a. wenn die sog. "Sperre im Kreuz" weiterhin vorhanden ist.

7. Referenzen und weiterführende Links

1-Trond Iversen et al: Effect of caudal epidural steroid or saline injection in chronic lumbar radiculopathy: multicentre, blinded, randomised controlled trial. BMJ 2011; 343: d5278 /
Studie: Hexenschuss am Vormittag häufiger
aerzteblatt.de/nachrichten/61754

onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/acr.22533/abstract
georgeinstitute.org.au/media-releases/world-first-study-shows-back-strains-and-sprains-most-likely-in-the-morning
Studie der Back Pain Research Group, Sydney, 2007
thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673607616869/abstract

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