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„Wer Nacken- oder Kopfschmerzen erfolgreich behandeln will, muss sie ganzheitlich verstehen und angehen.“

Dr. Tobias Weigl

Dr. Tobias Weigl

Nackenschmerzen - Ursache und Behandlung

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1. Einführung - Nackenschmerzen sind keine Seltenheit

Jeder zweite Erwachsene leidet mindestens einmal in seinem Leben unter Schmerzen im Nackenbereich bzw. im HWS-Bereich (Prävalenz von 50%). Der Nackenschmerz ist somit keine seltene Erkrankung. Ca. 15% der weltweiten Bevölkerung leiden regelmäßig unter Nackenschmerzen, häufig dann auch begleitet von Nackenschmerzen und Schwindel oder auch von Migräneanfällen. Akute Schmerzen sind meist leicht zu behandeln und klingen nach einiger Zeit wieder ab. Aber auch unter den chronischen Schmerzerkrankungen sind Nackenschmerzen häufig. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit der Erkrankung zu. Auch bei Nackenschmerzen bzw. dem HWS-Syndrom spielen die Behandlung gemäß der Leitlinien (AWMF = Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) eine wichtige Rolle.

Hier ein sehr interessanter Beitrag von Dr. Tobias Weigl zum Thema Nackenschmerzen. Schauen Sie rein. Ähnliche Tutorials finden Sie hier im YouTube Kanal Video-Visite.

2. Definition - Was sind Nackenschmerzen bzw. das HWS-Syndrom?

Als Nackenschmerzen bezeichnet man Schmerzen die im Hals und Nackenbereich auftreten und bis in Arme und Kopf ausstrahlen können. Im Zusammehang mit ausstrahlenden Schmerzen spricht man auch von neurologischen Symptomen. Meist gibt es dann Probleme mit den Bandscheiben. Die Bandscheiben drücken dann auf die aus der Halswirbelsäule herauskommenden Nerven.

Anatomisch sind Nackenschmerzen meist in dem Bereich der Wirbelkörper C1-C7 lokalisiert. Dies ist der Bereich der sog. Halswirbelsäule. Die Halswirbelsäule bildet sich aus sieben Halswirbeln. Der oberste Halswirbel, auf dem der Schädel aufliegt, wird als Atlas bezeichnet, der darunter liegende als Axis. Unfälle können zu Brüchen dieser Halswirbel und auch zu Schleudertrauma führen. Nackenschmerzen und ein Schleudertrauma sind typische Folgen eines PKW-Unfalles.

Die Schmerzen führen häufig zu Bewegungseinschränkungen des Halses und der Arme. Auch Kopfschmerzen und Migräne können eine Folge sein. Selten sind ernsthafte Erkrankungen, wie z.B. eine Fraktur der Halswirbelkörper, die Ursache; meist sind muskuläre Verspannungen schuld.

Nackenschmerzen können sowohl alleine auftreten oder Symptom verschiedener Krankheitsbilder sein, so zum Beispiel dem Halswirbelsäulen-Syndrom. Das Halswirbelsäulen-Syndrom (= HWS-Syndrom, Zervikalsyndrom) ist ein Sammelbegriff für Beschwerden des Hals-Nackenbereiches und umfasst neben Kopf- und Nackenschmerzen auch Schwindel, Sehstörungen und Schluckbeschwerden. Nackenschmerzen und Schwindel sowie Nackenschmerzen und Migräne sind keine seltenen Kombinationen. Der Nackenschmerz kommt somit meist nicht selten allein - was für betroffene Patienten und behandelnden Arzt wichtig zu wissen ist.

Migräne und Kopfschmerzen als Folge von Nackenschmerzen treten auch immer häufiger bei Kindern und Jugendlichen auf. Experten wie Prof. Göbel von der Schmerzklinik Kiel schlagen daher auch Alarm. Mehr über das Thema Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen finden Sie in diesem Tutorial von Dr. Tobias Weigl.

Je nach Höhe der Schmerzen unterscheidet man zwischen einem oberen, mittleren und unteren Halswirbelsäulen-Syndrom. Eine weitere Einteilung von Nackenschmerzen gibt es gemäß der Ursachen (siehe nächsten Punkt).

3. Ursachen von Nackenschmerzen - Spezifische und unspezifische Ursachen

Wie die Lendenregion ist auch die Halsregion eine Schwachstelle unserer Wirbelsäule, die insbesondere in der heutigen Zeit durch die vorwiegend sitzende Lebensweise und Fehlhaltungen häufig überstrapaziert wird. Zusätzlich treten im Bereich der Halswirbelsäule verschiedene Nerven aus dem Rückenmark aus. Eine Kompression oder gar Verletzung dieser Nerven kann zu starken Schmerzen und im Extremfall auch neurologischen Ausfällen führen; typisch hierfür sind Kribbeln und Missempfindungen in den Händen. Im Extremfall können neben Nackenschmerz und Kopfschmerz auch Lähmungserscheinungen z.B. der Hände auftreten. Lähmungserscheinungen sind immer ein sofortiger Notfall.

Kann eine genaue Ursache der Schmerzen ermittelt werden bezeichnet man sie als spezifisch. Die Häufigsten spezifischen Ursachen sind:

  • Verletzungen (z.B. Fraktur der Wirbelkörper, Schleudertrauma)
  • Blockaden im Bereich der Wirbelkörper
  • Bandscheibenvorfall bzw. Probleme mit den Bandscheiben
  • Zervikale Spinalkanalstenose
  • Entzündungen (z.B. durch rheumatische Erkrankungen)
  • Arthrose (meist als Folge langjähriger degenerativer Prozesse)
  • Schiefhals - ein Schiefhals kann Ursache und Folge von Nackenschmerzen sein
  • Morbus Bechterew.

Der sog. Morbus Bechterew (eine Autoimmunerkrankung wobei sich das körpereigene Immunsystem gegen die eigenen Zellen, beim M. Bechterew v.a. gegen die eigenen Knochen- und Knorpelzellen richtet) führt über mehrere Jahre zu einer schleichenden Versteifung der Halswirbelsäule und der übrigen Wirbelsäule. Patienten haben oftmals einen sog. Rundbuckel. Der Morbus Bechterew führt bei sehr vielen Patienten auch zu Nackenschmerzen. Nackenschmerz ist somit eine typische Folge beim Morbus Bechterew. Bechterew Patienten haben überdies auch oft Kopfschmerzen und/ oder Migräne.

Bei unspezifischen Nackenschmerzen ist die Ursache nicht erkennbar. Meist handelt es sich um Verspannungen der Muskulatur im Nacken. Der Nacken ist häufigen Fehlhaltungen und (Über-)Belastungen ausgesetzt, was Muskelverspannungen zur Folge hat. Desweiteren kommt es neben Problemen mit der Muskulatur auch zu Problemen mit den Faszien, Bändern und Sehnen im Bereich des Nackens. Der HWS-Bereich ist somit prädestiniert für unspezifische Nackenschmerzen. Man teilt die unspezifischen Nackenschmerzen nach ihrer Dauer ein und unterscheidet zwischen:

  • akut (0-3 Wochen Dauer)
  • subakut (4-12 Wochen Dauer)
  • chronische (länger als 12 Wochen Dauer)
  • rezidivierende (beschwerdefreies Intervall von maximal 4 Wochen)

In diesem Beitrag von Video-Visite erklärt Dr. Tobias Weigl den Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Denn Beides ist völlig verschieden - wie Apfel und Birne. Schauen Sie sich gerne das Tutorial an.

Verschiedene (Risiko-)Faktoren können das Entstehen der Schmerzen im Nacken begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel (falsche) körperliche Belastung, Übergewicht, Schwangerschaft und Stress. Auch zu wenig Bewegung, eine falsche Haltung und mehrstündiges Sitzen können die Schmerzentstehung im Nacken beeinflussen.

Eine muskuläre Verspannung des Nackens bringt oft Kopfschmerzen mit sich.  Anders herum kann aber auch Migräne Auslöser für Nackenschmerzen sein. Nackenschmerzen sind hierbei sogar eines der häufigsten Symptome. Eine vorbeugende Behandlung der Migräne kann auch die Nackenschmerzen beheben. Migräne und Nackenschmerzen bzw. Nackenschmerzen und Kopfschmerzen sind somit häufige Kombinationen, wobei oftmals nicht klar ist welcher Aspekt Ursache und welche Folge ist. Meist bedingen sich Migräne und Nackenschmerzen genauso wie Nackenschmerzen und Kopfschmerzen gegenseitig.

Gemäß der Ursachen von Nackenschmerzen unterscheidet der Arzt verschiedene Formen von Zervikalsyndromen:

  • Akutes Zervikalsyndrom: Plötzlich einsetzende Beschwerden, die von der Halswirbelsäule ausgehen. Häufigste Ursache ist der sog. Bandscheibenvorfall. Die Folge sind ausstrahlende Schmerzen sowie Empfindungsstörungen bis hin zu Lähmungen im Bereich der Halswirbelsäule und der Schulter;
  • Funikuläres Zervikalsyndrom: Eine permanente Reizung der Rückenmarksträngen, z.B. durch eine zervikale Spinalkanalstenose, kann ein funikuläres Zervikalsyndrom auslösen. Die Folge sind Schmerzen in der unteren Körperhälfte, eine Schwäche der Beine, Blasenstörungen und weitere neurologische Ausfälle;
  • Radikuläres Zervikalsyndrom: Halswirbelsäulenbeschwerden, die durch Reizung von Rückenmarksnerven ausgelöst werden. Ursache können z.B. Frakturen der Wirbelkörper oder auch ein Bandscheibenvorfall sein. Der Betroffene leidet meist an ausstrahlenden Schmerzen, Empfindungsstörungen und Lähmungen im Bereich der Halswirbelsäule und der Schulter;
  • Muskulo-tendinotisches Zervikalsyndrom: Die Reizung örtlicher Muskelansätze können zu ausstrahlenden Schmerzen, Empfindungsstörungen und Lähmungen im Bereich der Halswirbelsäule und der Schulter führen.

4. Lebensgewohnheiten liefern Aufschluss über die Ursachen von Nackenschmerzen

Bei der Diagnostik wird der Arzt versuchen die Ursache für die Nackenschmerzen zu finden. Hierbei sollten in einem Gespräch (Anamnese) die Eigenschaften des Schmerzes und die Lebensgewohnheiten des Patienten erfragt werden. Die anamnestischen Angaben des Patienten sind von großer Bedeutung und in den meisten Fällen kann bereits durch ein gezieltes (Er-)Fragen und Zuhören die Ursache der Nackenschmerzen identifiziert werden. Im Praxisalltag und als Folge des (finanziellen) Drucks haben Ärzte jedoch immer weniger Zeit sich ausführlich mit dem Betroffenen zu unterhalten. Es sollte jedoch bereits bei der Anamnese versucht werden, auch die Gesamtsituation des Patienten zu erfassen und zwischen den verschiedenen Zervikalsyndromen (s.o.) zu unterscheiden.

AlternativtextEs folgt die körperliche Untersuchung. Dazu gehören unter anderem eine Beweglichkeitsprüfung und eine Analyse  der Haltung. Eine typische Untersuchungstechnik der Halswirbelsäule bzw. im Rahmen von Nackenschmerzen ist der sog. Spurling Test. Dieser Test dient zur Beurteilung eines Facettengelenkschmerzes sowie einer Nervenwurzelirritation. Durchführung: Der Patient sitzt. Der Kopf des Patienten ist auf eine Seite geneigt und rotiert. Der Untersucher übt nun eine Kompression auf den Kopf des Patienten aus oder klopft leicht auf die auf dem Kopf liegende Hand. Toleriert der Patient diesen ersten Schritt der Untersuchung, so wird der Test bei einer zusätzlichen Streckung der Halswirbelsäule wiederholt.

Gegebenenfalls können Röntgen, Computertomographie oder eine Laboruntersuchung weitere Aufschlüsse liefern.

Bildquelle: tidsskriftet.no/sites/tidsskriftet.no/files/2010--T-09-1285-01-Tema.jpg

5. Therapie von Nackenschmerzen

Haben die Schmerzen eine eindeutige Ursache (spezifische Schmerzen) richtet sich die Behandlung nach der Erkrankung oder Verletzung. In diesem Fall wird gemäß der Leitlinie für die spezifische Ursache behandelt (Leitlinien finden sich bei AWMF = Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. bzw. bei der Leitlinie gemäß DEGAM = Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin).
Unspezifische Nackenschmerzen werden je nach Häufigkeit des Auftretens therapiert. Akute Schmerzen werden meist mit Schmerzmitteln, ggfs. Injektion von Lokalanästhetika und Sport (Differenzierung notwendig) behandelt. Bei chronischen Schmerzen können zusätzlich Krankengymnastik, Mobilisation, Akupunktur, progressive Muskelrelaxation und Elektrostimulation (erfahren Sie hier mehr über unser Verfahren) helfen. Auch finden gelegentlich naturheilkundliche Verfahren (homöopathische Mittel, Schüssler Salze) Anwendung.

Bei neurologischen Ausfällen z.B. in Folge eines Bandscheibenvorfalls oder einer zervikalen Spinalkanalstenose ist häufig ein operativer Eingriff notwendig. Auch müssen bestimmte Wirbelkörperfrakturen (die sog. instabilen Frakturen) operativ behandelt werden. Dennoch hat insgesamt die konservative Behandlung von Nackenschmerzen die vorrangige Bedeutung und findet Anwendung bei über 85% der Betroffenen.

In diesem speziellen Tutorial erklärt Ihnen Dr. Tobias Weigl die ärztlichen Leitlinien zur Behandlung von Nackenschmerzen und Nackenverspannungen. Diese Leitlinien dienen als Orientierung für die behandelnden Ärzte.

6. Was Sie selber gegen die Schmerzen tun können

Um Schmerzen vorzubeugen und um eine Chronifizierung zu verhindern kann jeder selber Maßnahmen treffen. Viele Symptome lassen sich durch eine aktive Patienteninvolvierung beseitigen bzw. reduzieren (dies ist relevant nicht nur für Nackenschmerzen sondern auch für lumbale Rückenschmerzen genauso wie bei Arthrose und anderen Erkrankungen):

  • Körperliche Aktivität: Neben Physiotherapie und gezielten Übungen zum Muskelaufbau kann regelmäßiger Sport die Schmerzen verringern. Neben der Besserung der körperlichen Fitness wirkt sich der Sport auch auf das allgemeine Wohlbefinden aus.
  • Auf die Haltung achten: Eine falsche Haltung kann Nackenschmerzen verursachen oder verschlimmern. Halten Sie deswegen Kopf und Rücken gerade. Arbeitsplätze sollten dementsprechend gestaltet werden. Achten Sie auch im Alltag, vor allem bei Tätigkeiten im Haushalt und langem Arbeiten im Sitzen, auf Ihre Haltung.
  • Übungen: Regelmäßige Übungen können die Muskulatur entspannen und dehnen.
  • Stress vermeiden: Stress und psychische Belastung können sich  negativ auf den Nacken und die Haltung auswirken. Stressreduktion und verschiedene Entspannungstechniken können hier helfen.
  • Schmerzmittel: Schmerzmittel lindern nur die Symptome und sollten keine langfristige Lösung bei der Bekämpfung der Schmerzen sein.
  • Physikalische Therapie bzw. Elektrostimulation (Small Fiber Matrix Stimulation).

7. Zu viel sitzen schadet dem Nacken - Alltagstipps gegen Nackenschmerzen

Falsches Sitzen und zu wenig Bewegung sind oft Auslöser für akute Nackenschmerzen. Gerade beim Arbeiten im Büro oder Aufgaben im Haushalt achten wir zu wenig auf unsere Körperhaltung, was häufig zum Nackenschmerz führt. Ernste Probleme können entstehen. Aber schon durch ein paar einfache Tipps lässt sich diese Situation verbessern. Auch bei chronischen Schmerzen kann eine verbesserte Haltung bzw. Beseitigung einer Fehlhaltung Linderung schaffen (ähnlich wie bei Schmerzen im unteren Rücken bzw. Rückenschmerzen allgemein). Diese Tipps stehen zwar in keinen Leitlinien aber sind genauso wichtig, die sog. Leitlinie fürs Büro:

  • Richten Sie sich Ihren Arbeitsplatz rücken- und nackenfreundlich ein. Am Schreibtisch sollten Ihre Füße fest auf dem Boden stehen. Die Arme sollten locker auf der Tischplatte oder der Tastatur aufliegen. Beim Arbeiten mit PC sollte der Monitor idealerweise zwischen 45 cm und 80 cm entfernt von Ihnen stehen. Der Blickwinkel zur Bildschirmmitte sollte ca. 35° betragen.
  • Stehen Sie so oft es geht auf und bewegen Sie sich. Viele Tätigkeiten lassen sich auch im Stehen oder im Laufen erledigen, zum Beispiel Telefonieren. Perfekt ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch den Sie auch im Stehen benutzen können.
  • Bauen Sie zwischendurch Zeit für Übungen ein. Auch wenn die Zeit knapp wird, viele Übungen lassen sich im Sitzen und während der Arbeit durchführen.
  • Nach dem Mittagessen machen Sie einen 10-15 minütigen Spaziergang. Dies hilft nicht nur gegen Kopfschmerz, Nackenschmerz und Rückenschmerz. Sondern bekanntermaßen auch gegen Müdigkeit und Völlegefühl - also empfehlenswert.

Quelle: Marcel Kollmar [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

8. Übungen und Dehnung gegen Nackenschmerzen

Mit folgenden Übungen können Sie Ihre Nackenmuskulatur und Halsmuskulatur entspannen und dehnen:

  • Stehen Sie aufrecht mit den Armen nach unten hängend und senken Sie Ihre Schultern ab. Heben Sie nun beide ausgestreckten Arme langsam seitlich vom Körper an, bis sich diese im rechten Winkel vom Körper befinden. Ziehen Sie dabei Ihre Schultern nach unten, sodass ein Zuggefühl im Nacken und den Armen entsteht. Heben Sie die Arme nur so weit an wie das Ziehen für Sie noch angenehm ist. Halten Sie das Ziehen ca. 20 Sekunden aus und wiederholen die Übung einige Male. Muskeln werden gedehnt. Verspannungen lösen sich und gehen zurück.
  • Lehnen Sie sich an eine Wand oder Tür an. Drücken Sie Hinterkopf und Schultern gegen die Wand. Versuchen Sie dann den Bereich der Halswirbelsäule ebenfalls an die Wand zu drücken. Drücken Sie nur so weit, dass das Gefühl noch angenehm für Sie ist. Halten Sie die Spannung 20 Sekunden und wiederholen die Übung mehrmals.
  • Spezielle Stufenlagerung für den Hals: Ähnlich der Stufenlagerung für den unteren Rücken (LWS-Syndrom bzw. Lumbalbereich) gibt es auch eine gezielte Stufenlagerung für die Halswirbelsäule. Ziel ist eine Entspannung der Bandscheiben und eine Erweiterung des Spinalkanals. Gerade die Bandscheibe ist enormen Drücken ausgesetzt (Druck- und Zugkraft durch die Muskeln).
  • Zum Dehnen der seitlichen Nackenmuskulatur bzw. Halsmuskulatur setzten Sie sich auf einen Stuhl. Die Beine sind etwas mehr als schulterbreit gespreizt, die Füße sind fest auf dem Boden. Strecken Sie Ihre Wirbelsäule nach oben und halten Ihren Kopf gerade. Drücken Sie die Schultern leicht zu Boden und ziehen das Kinn ein. Beugen Sie den Kopf zur rechten Seite Richtung Schulter ohne ihn zu drehen. Strecken Sie ebenfalls den rechten Arm zum Boden bis Sie ein Zuggefühl in der seitlichen Nackenmuskulatur spüren. Halten Sie diese Position einige Sekunden und wechseln anschließend zur anderen Seite. Diese Dehnung sollte Nackenmuskulatur und Halsmuskulatur dauerhaft entspannen und damit den Nackenschmerz, Kopfschmerz und Migräne reduzieren. Verspannungen lösen sich und gehen zurück.

9. Referenzen und weiterführende Literatur

  1. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Nackenschmerzen. DEGAM-Leitlinien Nr. 13 (Stand: Juni 2009).
  2. J. Schumacher u. E. Brähler. Prävalenz von Schmerzen in der deutschen Bevölkerung. In: Schmerz. Springer-Verlag, Berlin  1999.
  3. C. Frössler. Sitzen und Schulter-Nacken-Schmerzen. In: Manuelle Medizin. Springer-Verlag, Berlin 2007.
  4. TK Fit am PC www.tk.de
  5. Ruchholtz und Wirtz: Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme-Verlag, Marburg Bonn 2012.
  6. www.awmf.org: AWMF = Arbeisgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
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