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Schmerzen sind kein Schicksal!

Interview mit Prof. Dr. Giso Deussen, Vorsitzender der Deutschen Seniorenliga e.V. (DSL)

In Deutschland leiden, je nach Quelle, etwa 5-13 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Besonders hoch ist dabei der Anteil älterer Menschen. Schätzungsweise hat jeder Zweite über 75-Jährige täglich mäßige bis starke Schmerzen. Sowohl die Diagnose als auch die Therapie älterer Schmerzpatienten birgt besondere Herausforderungen, denen die aktuelle Versorgungsituation in Deutschland nicht gerecht wird. Wir haben mit Prof. Dr. Giso Deussen, dem Vorsitzenden der Deutschen Seniorenliga e.V. (DSL) über die Versorgung älterer Schmerzpatienten gesprochen. Die DSL vertritt seit Jahren die vielschichtigen Interessen der ständig wachsenden Bevölkerungsgruppe der älteren Menschen.

bomedus: Herr Professor Deussen, die DSL hat kürzlich die Kampagne „chronischer Schmerz im Alter“ gestartet, um die Versorgung älterer Schmerzpatienten in Deutschland zu verbessern. Wo liegen die Kernprobleme, chronische Schmerzen gerade bei älteren Patienten zu diagnostizieren?

Prof. Deussen: Die Probleme bei der Diagnose sind vielschichtig und beginnen bei der Wahrnehmung der Patienten selbst. So gehen mit dem Älterwerden körperliche Veränderungen einher, die Einfluss auf die Schmerzentstehung und das Schmerzempfinden haben. Aber auch psychische Probleme, etwa durch den Verlust des Partners, spielen eine Rolle. So nehmen ältere Menschen zum Beispiel den Akutschmerz bei Verletzungen oder akuten Erkrankungen nicht immer als Warnsignal wahr, verschleppen Erkrankungen und laufen Gefahr, dass diese chronisch werden. Ein großes Problem sind Mehrfacherkrankungen, die bei den meisten alten Menschen auftreten. Sie führen dazu, dass der Hauptauslöser der Schmerzen oftmals nur schwer auszumachen ist. Die Angst vor einer schlimmen Diagnose oder vor Medikamenten verstärkt die Neigung, Schmerzen zu ignorieren, anstatt frühzeitig den Arzt aufzusuchen.

bomedus: Worauf muss der Schwerpunkt bei der Therapie älterer Schmerzpatienten gelegt werden?

Prof. Deussen: Für ältere Patienten ist ein vertrauter Ansprechpartner besonders wichtig. In den meisten Fällen ist das der Hausarzt. Im Idealfall überweist dieser den Patienten an einen Schmerztherapeuten, der ein individuelles Therapiekonzept erstellt. Dieses Therapiekonzept sollte einen ganzheitlichen Ansatz haben und neben Schmerzmitteln auch physikalische Maßnahmen, Bewegungstherapie, Entspannung und ggf. eine Psychotherapie beinhalten. Alle Therapien und Medikamente sollten sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Das ist auch deshalb wichtig, weil ältere Menschen einen langsameren Stoffwechsel haben und Wirkstoffe schlechter abbauen. Das Risiko für Medikamenten-Nebenwirkungen ist daher besonders groß. Der Hausarzt sollte daher einen besonderen Blick auf frei verkäufliche Medikamente haben, die der Patient möglicherweise einnimmt. Nicht selten unterschätzen die Patienten bei diesen Medikamenten die Nebenwirkungen.

bomedus: Viele ältere Menschen nehmen chronische Schmerzen als Teil des Alterungsprozesses einfach hin und „beißen sich durch“. In wie fern sollte hier aus Ihrer Sicht ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden und wo liegen die Probleme?

Prof. Deussen: Es ist wichtig zu verstehen, dass Schmerzen keinesfalls ein unausweichlicher Teil des Alterns sind und dass es niemandem hilft, sie stillschweigend zu ertragen. Im Gegenteil: Wer nichts gegen seine Schmerzen unternimmt, büßt mit der Zeit nicht nur seine Beweglichkeit ein, sondern auch seine Selbstständigkeit und Lebensfreude. Er ist früher und intensiver auf die Hilfe anderer angewiesen als jemand, der sich in Behandlung begibt. Ein zweiter Punkt ist die Angst vor Schmerzmitteln. Dabei ist es wichtig zu vermitteln: Vom Arzt verschriebene Schmerzmedikamente, die zur Art und Stärke des Schmerzes passen und sachgemäß eingenommen werden, wirken nicht nur besser, sondern sind auch sicherer als frei verkäufliche Schmerzmittel, die zu häufig oder zu lange eingenommen werden, weil sie nicht ausreichend wirken.

bomedus: Neben chronischen Schmerzen haben ältere Menschen auch häufig Probleme mit anderen Erkrankungen. Die Folge: Die Patienten nehmen täglich gleichzeitig mehrere Medikamente ein und haben oft mit den verschiedenen Nebenwirkungen zu „kämpfen“. Welche Chance sehen Sie in der nicht-medikamentösen Behandlung als zusätzlichen Baustein einer ganzheitlichen Schmerztherapie?

Prof. Deussen: Nicht-medikamentöse Therapien sind ein wichtiger Pfeiler der Schmerztherapie. Das sind vor allem Maßnahmen, die die Beweglichkeit verbessern. Denn Bewegung regt den Stoffwechsel an, schmiert die Gelenke und sorgt dafür, dass sich Verspannungen lösen. Sie hilft auch Schonhaltungen zu vermeiden, die dazu führen können, dass Gelenke übermäßig belastet werden und es zu Verschleißerscheinungen kommt. Darüber hinaus profitiert auch die Psyche von der Bewegung; vielen Älteren macht eine Bewegungstherapie in der Gruppe viel Spaß. Allerdings ist Bewegung nur dann möglich, wenn die Schmerzen zunächst auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Mit nicht-medikamentösen Therapien allein ist daher zumeist nicht getan.

bomedus: Welche Voraussetzungen müssten Ihrer Ansicht nach solche Behandlungsmethoden gerade für ältere Patienten erfüllen?

Prof. Deussen: Therapiekonzepte müssen individuell abgestimmt sein, also auf die persönlichen Belange des Patienten eingehen. Es nützt nichts, einer Seniorin eine Wassergymnastik zu empfehlen, wenn diese sich im Badeanzug unwohl fühlt. Auch muss der Therapieort gut erreichbar sein, damit der Patient regelmäßig teilnimmt. Daher ist es sehr wichtig, auch Angehörige einzubeziehen, die in vielen Fällen den Fahrdienst übernehmen.

bomedus: Technischer Fortschritt und demografischer Wandel werden auch zukünftig für steigende Kosten im Gesundheitssystem sorgen. Ein möglicher Ausweg könnte eine verstärkte Eigeninitiative der Patienten zusammen mit der ärztlichen Therapie sein. Wie könnten ältere Schmerzpatienten selbst ihre Versorgung verbessern?

Prof. Deussen: Eigeninitiative sehe ich vor allem im Bereich der Prävention. So sollten Hausärzte ihre älteren Patienten ermuntern, an Gymnastikangeboten oder Kursen zur gesunden Ernährung teilzunehmen.

bomedus: Eine neue Möglichkeit die Eigeninitiative von Patienten zu fördern sind sogenannte Online-Coachings. Zudem hat unsere Erfahrung gezeigt, dass man ältere Menschen bezüglich moderner Medien nicht unterschätzen sollte. Was halten Sie davon? 

Prof. Deussen: Viele Senioren nutzen heute schon das Internet, um Informationen zu für sie interessante Themen zu erhalten, auch über Krankheiten. Ob ein Online-Coaching für Schmerzpatienten sinnvoll ist, kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht beantworten. Doch sollte eine solche Maßnahme stets nur eine Ergänzung zur ärztlichen Betreuung und zur Teilnahme an Therapiemaßnahmen sein. Gerade Schmerzpatienten neigen dazu, sich zurückzuziehen und haben oftmals nur wenige soziale Kontakte. Das Herauskommen aus dem häuslichen Umfeld und der persönliche Kontakt zu Therapeuten und zu Gleichgesinnten sind daher enorm wichtig.

bomedus: Prof. Deussen, Sie sind in diesem Jahr 73 geworden. Was wünschen Sie sich persönlich am meisten bezüglich des Umgangs der Gesellschaft mit älteren Menschen?

Prof. Deussen: Ich wünsche mir mehr Normalität, aber auch mehr Aufmerksamkeit im Umgang mit älteren Menschen – wie das eigentlich für jede andere Lebensphase ganz selbstverständlich gilt. Dazu gehört natürlich auch eine Sensibilität für die speziellen Defizite, aber vor allem für die Talente und Fähigkeiten der älteren Generation.

bomedus: Prof. Deussen, ich danke Ihnen herzlich für das interessante Gespräch und den Einblick in die interessanten Facetten der Schmerztherapie älterer Patienten. Wir wünschen Ihnen und der DSL viel Erfolg bei Ihrer aktuellen Kampagne.

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