Was sich zunächst kompliziert anhört, ist eigentlich ganz einfach: Auf allen bomedus Produkten sind kleine, punktförmige Elektroden in einer Matrix angeordnet. An den Körper gelegt, schicken diese Elektroden feine Stromimpulse direkt unter die Haut an die Schmerzfasern – im Englischen „Small Fiber” genannt.
Die gleichförmige Stimulation beruhigt die Nerven und verändert das Schmerzgedächtnis: Auf Dauer verlernt der Patient also seine Schmerzen durch die heilsamen Impulse! Keine Sorge, auch die Behandlung selbst ist schmerzfrei: Die wirkungsvollen Elektro-Impulse sind nur als leichtes Ziepen zu spüren.
Der Name Small Fiber Matrix Stimulation® leitet sich ab aus
Die Nervenfasern, die im menschlichen Körper für den Körper potentiell schädliche Reize wahrnehmen und dann diese Information über Nervenzellen im Rückenmark bis an das Gehirn melden, sind sehr dünn. Sie werden umgangssprachlich als Schmerzfasern bezeichnet und im englischen als Small Fibers.
Die Anordnung der punktförmigen Elektroden, die bei der SMALL FIBER MATRIX STIMULATION® zum Einsatz kommen, ist regelmäßig in einem festen sich wiederholenden Abstand. In der Mathematik spricht man bei einem Schema, das in waagerechten Zeilen und senkrechten Spalten geordnet ist, von einer Matrix. Dieser Begriff hat sich auch in vielen anderen Bereichen durchgesetzt, wenn es sich um regelmäßige Strukturen handelt.
Das Wort Stimulation leitet sich von dem lateinischen Wort „stimulare“ ab und bedeutet anstacheln oder anspornen. Da die Schmerzfasern bei dieser Technik durch elektrische Impulse aktiviert werden, spricht man von einer Elektrostimulation.
eine gesunde Synapse
eine krankhaft veränderte Synapse
Die SFMS® macht sich für die Reduktion chronischer Schmerzen die natürliche Plastizität der Nervenzellen (Neuronen) zu nutze. Alle Neurone im menschlichen Körper verfügen über die Fähigkeit, ihre morphologischen und funktionellen Eigenschaften an äußeren Einflüssen und Reize anzupassen. Dies nennt man neuronale Plastizität.
Morphologische Veränderungen können unter anderem die Größe und die Anzahl der Verbindungen zwischen zwei Nervenzellen betreffen. Diese Verbindungen nennt man Synapsen. Mit Hilfe von Botenstoffen, auch Neurotransmitter genannt, können diese Synapsen Informationen über von außen einwirkende Reize von einem Neuron zum nächsten bis hin zum Gehirn weitergegeben. Tritt ein Reiz besonders oft oder besonders intensiv auf, kann das dazu führen, dass die synaptischen Verbindungen zwischen den Neuronen zahlenmäßig und strukturell größer werden, um die Informationen über diesen Reiz schneller und mit höherer Priorität ans Gehirn zu melden.
Aber nicht nur das Aussehen der Neurone verändert sich, sondern auch Ihre Funktionsweise. Damit die Neurone untereinander Informationen weitergeben können, muss das erste Neuron in der Informationskette im Bereich der Synapse seine Botenstoffe freisetzen damit diese vom zweiten Neuron wahrgenommen werden. Durch einen wiederholt auftretenden oder sehr starken Reiz kann sich die Menge des Botenstoffs erhöhen und seine Freisetzung schon bei geringeren Reizintensitäten ausgelöst werden. Auch die sogenannte Spontanaktivität der Neurone, also die Freisetzung von Botenstoffen ohne einen vorher erfolgten Reiz, erhöht sich.
Haben solche morphologischen und funktionellen Veränderungen stattgefunden spricht man davon, dass die Nerven ein Gedächtnis für den jeweiligen Reiz ausgebildet haben. In Bezug auf einen den Körper potentiell schädigenden Reiz, der eine Schmerzwahrnehmung auslöst, nennt man das Schmerzgedächtnis. Es ist zu einer Chronifizierung der Schmerzen gekommen.
Diese morphologischen und funktionellen Veränderungen können alle drei Ebenen der Schmerzwahrnehmung betreffen. Die erste Ebene ist die Schmerzfaser (Nozizeptoren), die den potentiell schädigenden Reiz wie beispielsweise eine Entzündung, einen Schnitt, eine Verbrennung oder eine Quetschung wahrnimmt. Die Informationen über diesen Reiz gibt die Schmerzfaser auf Rückenmarksebene an eine zweite Nervenzelle weiter. Dies ist die zweite Ebene. Diese Nervenzelle läuft entlang des Rückenmarks bis zu den Neuronen im Gehirn, welche die dritte Ebene darstellen.
Werden diese Nervenzellen nun in einem sehr langsamen und regelmäßigen Rhythmus aktiviert, kann man Ihrer unkontrollierten Überaktivität entgegenwirken und die Neurone können sich Stück für Stück wieder normalisieren. Eine solche langsame und regelmäßige Aktivierung der Nervenzellen erzielt man durch die spezifische, niederfrequente Elektrostimulation der SFMS®-Technik. Wird dieser Vorgang regelmäßig wiederholt, kann das krankhaft veränderte Schmerzempfinden langfristig abgebaut werden. Denn auch das Verlernen ist ein Lernprozess, der nur durch Wiederholung erfolgreich ist.
Die SMALL FIBER MATRIX STIMULATION®
Mit jedem Schritt, den die Schmerzfasern hin zu einem gesunden Aktivitätsverhalten nehmen, werden die Veränderungen auf jeder der drei Ebenen wieder rückgängig gemacht. Es werden immer seltener falsche Informationen über nicht vorhandene Schmerzreize weitergeleitet. Einfache Bewegungen, die vorher Schmerzen verursachten, sind oftmals besser möglich und die Schmerzwahrnehmung normalisiert sich.
Mit der SFMS® können oberflächliche, aber auch Schmerzen, die in der Tiefe entstehen, wie beispielsweise Knieschmerzen auf Grund von Arthrose oder Rückenschmerzen, gelindert werden. Die Nerven einer Körperregion, unabhängig davon, ob sie aus der Tiefe kommen oder in der Haut verlaufen, laufen im Rückenmark auch in einer Region zusammen. Da die SFMS® auch die Veränderungen auf Rückenmarksebene behandelt, kann man auch Veränderungen abbauen, die ihren Ursprung in der Tiefe haben.
Wir haben die Technik der SFMS® zuerst in das Bomedus Rückenband (lumbal) und das Bomedus Rückenband (thorakal) integriert, um Sie bei der Behandlung Ihrer chronischen Rückenschmerzen zu unterstützen. Bei Amputationsschmerzen kommt das Bomedus Stumpfband zum Einsatz. Weitere Produkte für Knie, Ellbogen und Nacken sind geplant. Erfahren Sie mehr über die Bomedus Produkte und wie Sie Ihre chronischen Schmerzen dauerhaft lindern können.